Freitag, 19. Dezember 2008

Methodologischer Individualismus

Methodologischer Individualismus bezeichnet innerhalb der Sozialwissenschaften nichts weiter als die Methode, bei der Beschreibung und Erklärung sozialer Vorgänge vom Handeln der einzelnen daran beteiligten Personen auszugehen.


Dieser Begriff wurde von Joseph Schumpeter (Das Wesen und der Hauptinhalt der theoretischen Nationalökonomie. 2. Aufl. Berlin 1970, S. 90f.) genau so eingeführt, und es spricht etliches dafür, es bei seiner Begriffsbestimmung so zu belassen.

Denn diese hat eine klare Zielsetzung: Hiermit wollte Schumpeter die heillosen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Kontroversen umgehen, welche nichts direkt mit der Methode einer Beschreibung/Erklärung von wirtschaftlichen Vorgängen zu tun haben. Und somit das Feld frei machen für eine theoretische oder "reine" Ökonomie.

Diese Begriffsbildung ist also ausdrücklich gegen Werturteile in der empirischen Wissenschaft gerichtet sowie gegen Metaphysik/Philosophie in der Erfahrungswissenschaft. Beispiele gibt es zuhauf: Laissez faire Liberalismus, Individualismus, Atomismus, "Kathedersozialismus". Alles mögliche, was sich in dem deutschen "Methodenstreit" und "Werturteilsstreit" an Positionen so herumtrieb.

Wenn man so will, zeigt Schumpeter hiermit sich als Vorkämpfer für reine, exakte Wissenschaft und beweist eine fachspezifisch bornierte, positivistische Tendenz. Wenn man diese Position nicht überzieht und verabsolutiert, kann sie uns über die Präzisierung der Problemstellung durchaus weiter bringen.

Genau das ist aber in der Folge wieder eingetreten, was Schumpeter unbedingt verhütet wissen wollte: MI wurde genau wieder zu einer wissenschaftstheoretischen, gesellschaftspolitischen und (sozial-)philosophischen Position ausgebaut. Ungeachtet des Zusatzes "methdologischer ..." sind die alten Kontroversen auch mit der neuen Begriffsfassung flugs wiederum aufgeflammt. Und man muss sich fragen, was der wissenschaftlichen Frage damit geholfen ist. Denn die alten Unklarheiten sind damit auch wieder aufgetaucht, bzw. werden aufs Neue potenziert. Da es sich ja vordergründig zumindest nur um eine Frage der Methodologie handeln soll, ist gar nicht einzusehen, auf welche Weise diese methodologische Option mit Philosophie oder Politik zusammenhängen soll. Zumindest dürfte dies nicht eine so einfache Beziehung sein, wie das häufig in der hitzig geführten ideologischen Debatte einfach so unterstellt wird. Jedenfalls ist der so leicht gewonnene Vorteil der Einschränkung auf eine unschuldige methodologische Wahlentscheidung schnell wieder verspielt worden.

In Artikel der Stanford Enyzklopädie wird der Begriff "MI" Max Weber (Wirtschaft und Gesellschaft) zugeschrieben. Webers Soziologie geht jedoch vom sozialen Handeln aus; Schumpeter jedoch gründet das System der reinen Ökonomie auf ein Set mathematischer Funktionen, welche eine Art "Güterastronomie" darstellen. Menschliches Handeln kommt hierbei direkt nicht vor (vgl. die Kritik des Modellplatonismus innerhalb der Ökonomie durch Hans Alberts "Marktsoziologie").

Es macht wenig Sinn, Schumpeters Begriff MI mit Webers Position zu identifizieren. Etwa nur weil Max Weber für Soziologen vielleicht die größere Autorität bzw. bekannter wäre?! Einen ähnlichen Trick beschrieb schon Aulus Gellius: "Spätere Schriftsteller und Schwindler bringen zahlreiche unsinnige und anmaßende Erfindungen unter dem Namen eines so edlen Philosophen wie Democritus ans Licht, um Glaubwürdigkeit und hierdurch größeren Respekt zu erlangen." (zit. nach Robert K. Merton: Auf den Schultern von Riesen. Frankfurt/Main 1983, stw 426, S. 16)

Denn hat MI innerhalb Schumpeters Methodologie einen genau umrissene Funktion, so kann man das bei Positionen, die MI mit Max Weber, Hayek, Popper oder Rational Choice identifizieren, nicht behaupten.

So etwa die Kritik Schumpeters an der immer noch beliebten Sitte, einem wissenschaftlichen Werk umfangreiche Erörterungen über Grundbegriffe und Methoden voranzustellen, die aber für die eigentliche Abhandlung genau genommen funktionslos sind, oder sogar in Diskrepanz dazu stehen. Hans Albert sprach hier von der Diskrepanz zwischen deklarierter und praktizierter Methodologie.

Manche Wissenschaftler kommen vor lauter methodologischen Voruntersuchungen nie zum Anfang ihrer empirisch-theoretischen Analyse. So etwa ist auch die Entstehung von Poppers "Logik der Forschung" zu begreifen. Denn im Grunde hat Popper eine psychologische Lerntheorie, die er aber aus wohl mehr zufälligen Gründen heraus unter einer logischen Darstellung zu maskieren zu müssen glaubte (vgl. John R. Wettersten, The Roots of Critical Rationalism, Amsterdam Atlanta, GA 1992).

Andererseits hat man indes ebenso das kuriose Schauspiel, dass Schumpeter, der gerade selber ein bedeutendes Werk der ökonomischen Methodologie verfasst, noch in demselben Methodologie immer wieder polemisch abwertet und der "eigentlichen" Arbeit an fachökonomischen Problemen durchaus den Vorzug einräumt. Eine Frage der persönlichen Vorliebe, eine Frage des akademischen Prestiges,..?

Montag, 1. Dezember 2008

Ein Hoch auf die Rettungs- und Konjunkturpakete!

"Die Verschuldung des Staats war vielmehr das direkte Interesse der durch die Kammern herrschenden und gesetzgebenden Bourgeoisfraktion. Das Staatsdefizit, es war eben der eigentliche Gegenstand ihrer Spekulation und die Hauptquelle ihrer Bereicherung. Nach jedem Jahr ein neues Defizit. Nach dem Verlaufe von vier bis fünf Jahren eine neue Anleihe. Und jede Anleihe bot der Finanzaristokratie neue Gelegenheit, den künstlich in der Schwebe des Bankerotts gehaltenen Staat zu prellen - er mußte unter den ungünstigsten Bedingungen mit den Bankiers kontrahieren. Jede neue Anleihe gab eine zweite Gelegenheit, das Publikum, das seine Kapitalien in Staatsrenten angelegt, durch Börsenoperationen zu plündern, in deren Geheimnis Regierung und Kammermajorität eingeweiht waren. Überhaupt bot der schwankende Stand des Staatskredits und der Besitz der Staatsgeheimnisse den Bankiers wie ihren Affiliierten in den Kammern und auf dem Throne die Möglichkeit, außerordentliche, plötzliche Schwankungen im Kurse der Staatspapiere hervorzurufen, deren stetes Resultat der Ruin einer Masse kleinerer Kapitalisten sein mußte und die fabelhaft schnelle Bereicherung der großen Spieler."

(Karl Marx, Die Klassenkämpfe in Frankreich, Marx/Engels, Ausgewählte Schriften Bd. I, Berlin 1968, S. 129)

Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Verhältnissen sind natürlich rein zufällig und völlig unbeabsichtigt.
Wie Friedrich Engels 1895 in seinem Vorwort erklärte, war diese Arbeit Marxens "erster Versuch, ein Stück Zeitgeschichte vermittelst seiner materialistischen Auffassungsweise aus der gegebenen ökonomischen Lage zu erklären". (S. 109)

Wie man sieht, Ökonomie ist zwar nicht alles. Aber man kann damit ziemlich weit in der Erklärung von Geschichte kommen.

Zum Beispiel dies wunderbare Exempel der Finanzsoziologie, dass Staatsschulden nicht nur alle arm machen können - das immerwährende Klagelied des deutschen Finanzministers -, sondern dass es immer auch einige gibt, die dadurch immer noch reicher werden.

Rudolf Goldscheid dann suchte aus der finanziellen Bedingtheit den notwendigen Charakter des Staates erkennen zu können und wollte durch seine "Finanzsoziologie" das "schroffe Mißverhältnis zwischen dem unausgesetzt wachsenden Machtapparat des Staates und der durch seine Besitzlosigkeit verursachten wirtschaftlichen Ohnmacht" näher bestimmen. (S. 41)

(Rudolf Goldscheid/Joseph Schumpeter: Die Finanzkrise des Steuerstaats. Beiträge zur politischen Ökonomie der Staatsfinanzen. Hrg. von Rudolf Hickel. (es 698), Frankfurt 1. Aufl. 1976)

Eigentlich sind ja Staatsschulden Schulden, die der Steuerzahler sich selbst gegenüber schuldet.

"Should the government have a permanent policy of running large budget deficits? Of course not. Although public debt isn’t as bad a thing as many people believe — it’s basically money we owe to ourselves — in the long run the government, like private individuals, has to match its spending to its income."
Paul Krugman: Deficits and the Future, New York Times 1.12.2008

Aber gegenwärtig ist genau der richtige Zeitpunkt, von der Sparpolitik Abstand zu nehmen. Sie mag in normalen Zeiten vernünftig sein, ist aber tödlicher Wahnsinn in Krisenzeiten ("Depression Economics").

"Es besteht kein Konflikt zwischen der Haushaltssanierung und einer aktiven Konjunkturpolitik. Wenn die Regierung nichts tut und die Konjunktur wegbricht, ist die Haushaltssanierung auch erledigt. Der Finanzminister kann wählen:
Entweder er nimmt den Konjunktureinbruch hin und bekommt am Ende eine hohe Arbeitslosigkeit und hohe Defizite. Oder er nimmt Geld in die Hand und versucht, den Konjunktureinbruch so kurz wie möglich zu halten, um dann im Konjunkturhoch - wie geschehen - den Haushalt zu sanieren." (Gustav Horn)


"Auch die Regierungen haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Sie wissen, dass es falsch und gefährlich wäre, in einem starken wirtschaftlichen Abschwung eine restriktive Finanzpolitik zu betreiben." (Sachverständigen Gutachten 2008)

Wer wie die deutschen Wirtschaftsweisen gewohnt ist, Soll-Erwartungen in Ist-Sätzen zu formulieren, darf so seine Hoffnungen - oder insgeheimes Wunschdenken - öffentlich preisgeben.

Wie dem auch sei, eines ist gewiss: Ohne Hoffnung geht die Welt(wirtschaft) zu Grunde!

Risikogesellschaft

"Die globale Rezession, die derzeit im Gange ist, ist nicht allein das Ergebnis einer Finanzpanik, sondern auch einer grundlegenderen Verunsicherung über die zukünftige Richtung der Weltwirtschaft. Die Verbraucher sehen nicht nur deshalb von Eigenheim- und Autokäufen ab, weil ihnen fallende Aktienkurse und Häuserpreise Vermögensverluste beschert haben, sondern weil sie nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen."
(Eine nachhaltige Erholung, by Jeffrey D. Sachs)

Keiner weiß mehr, wo es lang geht. Weil der Staat versäumt, die Richtung anzugeben. Also hält sich jeder damit zurück, sich mit längerfristigen Investitionenan eine bestimmte Zukunft zu binden. Vollkommen rational, natürlich, diese Aversion gegenüber dem Risiko.

Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung oder über technologische Trends in Zusammenhang mit der Frage, welche Innovationen sich am Markt durchsetzen werden, sind altbekannte Fragen der Planbarkeit der Zukunft, die auf das Problem der Kapital- (und Investitions)rechnung und der nach Max Weber hinreichend bekannten "Rationalität" des abendländischen Kapitalismus und seines berüchtigten kapitalistischen Geistes verweisen, der ja angeblich letztes Endprodukt und Weltexportschlager des Protestantismus sein soll.

Doch schon Galbraith hatte darauf hingewiesen, dass Risiken etwas sind, mit denen Unternehmer zwar gerne prahlen, aber mit Vorliebe andere tragen lassen. Neuestes publikes Beispiel dürfte hier wieder die Deutsche Bank sein, die es wunderbar verstanden hat, ihre Risiken anderen Marktteilnehmern unterzujubeln.

Die modernen Risiken liegen nicht mehr in der Unbeherrschbarkeit der Natur, sondern in den von Menschen selbst geschaffenen Risiken, durch Technik, Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur.
(Ulrich Beck, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. (es 1365) Frankfurt 1. Auflage 1986, S. 300)

Während in der Industriegesellschaft die Produktion des Reichtums die Risikoproduktion dominierte, dominiert in der Risikogesellschaft die Logik der Risikoproduktion die Logik der Reichtumsproduktion. (Beck, S. 17)

Gehe es um die Produktion von Sicherheit oder um die Vergesellschaftung von Risikovor- und nachsorgekosten, kein Weg dürfte daran vorbeiführen, dass der Staat hierbei eine entscheidende Rolle zu übernehmen hat - sei er nun demokratisch kontrolliert oder ein durch eine Minderheit ("Machtelite") kontrollierter Faschismusverschnitt.

Und mögen neoliberale Ökonomen noch so oft ihren modellplatonischen Nachweis führen, dass eine zentrale Planwirtschaft undenkbar ist - in der politischen Praxis haben sich Wirtschaft und Politik - trotz Scheitern des Sowjetkommunismus - eher in eine Richtung entwickelt, die auch Schumpeter schon als unvermeidlich bezeichnet hatte. Die "Kommandohöhen der Wirtschaft" kann nur der Staat besetzen.

Oder zum Schaden aller verwaisen lassen. Dann könnte man wohl die unheilbar zerrüttete Ehe von multinationalen Konzernen und entmachteten Nationalstaaten noch als einen Anarchismus großen Stils ansehen.

Samstag, 29. November 2008

Kapitalismus?

1.)
Wikipedia.de:
"Unter Kapitalismus wird eine Wirtschaftsordnung verstanden, die auf Privateigentum und Marktwirtschaft beruht. In der deutschen Wirtschaftswissenschaft wird statt des oft wertend gebrauchten Wortes weitgehend die Bezeichnung Marktwirtschaft synonym verwendet."

Wer sagt denn, dass "Marktwirtschaft" wertfrei sei?! Hängt die Wertung nicht von der Einstellung des jeweiligen Sprachbenutzers ab, also auf welche Weise dieser sich eines Begriffes bedient? (Dann dürfte man z.B. auch nicht von "Kriminalsoziologie" sprechen, denn "Verbrechen" ist sicherlich ein wertgeladener Begriff!)

Was hier vertuscht werden soll: Der Begriff ist insbesondere in Deutschland im politischen Diskurs einfach verpönt, nämlich ein "Unwort" (so etwa wie "Rezession" oder gar "Krise"). Ein um Ansehen bemühter "Wissenschaftler" benutzt derart marxistisch angehauchte Vokabeln einfach nicht. So zeigt sich wieder einmal die spezifische Provinzialität bzw. Borniertheit der "modernen" deutschen Sozialwissenschaft! Symptomatisch nur, dass das Wikipedia-Lemma sich auf ein Lexikon (Gabler) für Betriebswirte stützt.

Mein Vorschlag:

'''Kapitalismus''' bezeichnet eine Wirtschafts- und Gesellschaftsform sowie die ihr zuzuordnende Geschichtsepoche, die wesentlich durch Kapitalrechnung (Max Weber) geprägt bzw. durch das Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital (Marxismus) bestimmt ist.

2.)
Wikipedia.de:
"Die Charakteristiken des Kapitalismus als historischem Begriff werden unterschiedlich gesehen: Marxisten kennzeichnen diese historische Phase über die am Eigentum an den Produktionsmitteln ausgedrückten gesellschaftlichen Verhältnisse,..."

Das suggeriert, als ob Marxismus nichts weiter wäre als eine Art Geschichtsbetrachtung (demnach bestenfalls "materialistische Geschichtsauffassung").
Unterschlagen wird hierdurch der eminente Anspruch so gut wie fast aller Marxisten hin auf theoretische Erklärung, d.h. die Suche nach Gesetzmäßigkeiten, für eine bestimmte "Gesellschaftsformation". Was eine Art von Determinismus unumgänglich macht, welchen z. B. Karl Popper letztendlich, "Logik der Forschung" bzw. "empirische Wissenschaft" hin oder her, anscheinend nicht mehr gar für so entscheidend gehalten hatte!
[vgl. Herbert Keuth, Die Philosophie Karl Poppers, Tübingen 2000, UTB 2156, S. 309 ff.].

"Die kapitalistische Produktionsweise z. B. beruht darauf, daß die sachlichen Produktionsbedingungen Nichtarbeitern zugeteilt sind unter der Form von Kapitaleigentum und Grundeigentum, während die Masse nur Eigentümer der persönlichen Produktionsbedingung, der Arbeitskraft, ist."
(Karl Marx, Kritik des Gothaer Programms, Ausgewählte Schriften in zwei Bänden, Bd. II, Berlin 1968, S. 18)

"Das Kapital ist ein gesellschaftliches Produktionsverhältnis."
(nicht bloß eine Ansammlung materieller Dinge oder aufgehäufte konkrete Arbeit,
sondern eine Summe von Tauschwerten, also gesellschaftlichen Größen!)
[Marx, Lohnarbeit und Kapital, Ausgewählte Schriften in zwei Bänden, Bd. I, Berlin 1968, S. 80f]

"Die einfache Warenproduktion der Handwerker und Bauern unterscheidet sich von der kapitalistischen Produktion dadurch, daß sie auf der persönlichen Arbeit des Warenproduzenten beruht."
[Politische Ökonomie. Ein Lehrbuch, (Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Institut für Ökonomie, aus dem Russ.), Düsseldorf 1955, S. 81]

3.)
Wikipedia.de:
"Die neoliberale Ordnungstheorie Walter Euckens sucht die Einteilung von Wirtschaftssystemen in sozialistisch und kapitalistisch entbehrlich zu machen, indem sie die Ordnungsformen Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft unterscheidet."

Eucken selbst hat die Bezeichnung "neoliberal" abgelehnt (siehe Anhang zu seiner "Wirtschaftspolitik"). Wer in Wikipedia.de nachschlägt, wird feststellen, dass diese Bezeichnung so konfus wie umstritten ist. Wenn schon, dann besser: "Ordo-Liberalismus".

Eucken hält seine "Morphologie" der Wirtschaftsformen und -ordnungen für "wissenschaftlich genauer" als die Rede von "Kapitalismus" vs. "Sozialismus":

"Durch Anwendung des morphologischen Systems, das aus der realen Wirtschaft, also ihren Betrieben und Haushalten gewonnen ist, läßt sich alle reale Wirtschaft in ihrem Ordnungsaufbau erkennen. Dadurch kommt die Wissenschaft über so ungenaue Bezeichnungen wie "stadtwirtschaftlich", "kapitalistisch", "sozialistisch" usw. weit hinaus."
[Walter Eucken, Grundsätze der Wirtschaftspolitik, Tübingen 6. Aufl. 1990 (UTB1572), S. 23]

4.)
Was im gesamten wikipedia-Artikel bislang fehlt, sind die neueren Ansätze in der Sozialforschung auf diesem Gebiet:

Hier wurden die unterschiedlichen Formen des Kapitalismus thematisiert [Peter A. Hall, Dacid Soskice, Varieties of Capitalism; Bruno Amable, The Diversity of Capitalism], so wie schon Eucken die Gegenüberstellung Kapitalismus/Sozialismus für viel zu grobschlächtig hielt, da in der Realität unterschiedliche Formen koexistieren. Dabei gibt es jedoch einen fundamental wirksamen Widerspruch zwischen zentralem Plan und Marktpreisen als Lenkungsprinzipien.

Während die Konvergenztheorie annimmt, dass sich alle historischen Formen auf ein einziges (Erfolgs)Modell hinentwickelten (etwa "Amerikanisierung"), gibt es Analysen gemäß Modellen der Pfadabhängigkeit, die offen sind für divergierende Veränderungspfade.
Wenn aber einzelne Pfadanalytiker annehmen, dass die Entscheidung zwischen verschiedenen Pfaden kontingent sei, dann kann sich dies genau genommen nur auf das von ihnen benutzte Erklärungsmodell beziehen. Was in einem bestimmten Erklärungsmodell unerklärt außenvor bleibt, ist nicht auch überhaupt oder der Sache nach unerklärbar (wenn man nicht durch solche Hintertür wieder Wunder in die Wissenschaft einschmuggeln möchte!)

Auch der Historische Materialismus reduziert sich hauptsächlich auf diese beiden Grundideen:

1. (Kausal-)Geschichte ist wesentlich zur Erklärung von Entwicklung.

2. "Materialistisch" heißt oft nichts anderes als:
Es gilt eine grundsätzliche ("durch materielle Kausalzusammenhänge bedingte") "Budgetrestriktion" für mögliches menschliches Handeln.

Vgl. dazu die div. Aufsätze in:
Glenn Morgan, Richard Whitley, Eli Moen, (Hrg.),
Changing Capitalisms? Internationalization, Instututional Change, and Systems of Economic Organization, Oxford University Press, New York 2005


In den letzten Jahren hat das Interesse an den real existierenden Unterschieden zwischen Marktwirtschaften stark zugenommen, insbesondere wie diese Unterschiede durch unterschiedliche institutionelle Gegebenheiten bedingt seien. Diese Analysen finden sich unter so verschiedenen Titeln wieder wie "business systems", "social systems of production", "forms of regulation" or "varieties of capitalism". Herausgekehrt wurde hierbei, dass unterschiedliche Systeme wirtschaftlicher Koordination und Steuerung in entwickelten Marktwirtschaften grundsätzlich auf Dauer sich als überlebensfähig erwiesen haben. Diese Systeme unterscheiden sich durch ihr institutionelles Umfeld, insbesondere bezüglich des Kapitalmarktes und des Arbeitsmarktes, und zeitigen recht unterschiedliche ökonomische Ergebnisse, insbesondere was den technischen Fortschritt anbelangt. [vgl. Glenn Morgan: Introduction, S. 1]

Berger, Dore 1996: National Diversity and Global Capitalism, Ithaca, NY
Boyer, Drache 1996: States Against Markets: The Limits of Globalization, London
Crouch, Streeck 1997: Political Economy of Modern Capitalism, London
Hall, Soskice 2001: Varieties of Capitalism, Oxford
Hollingsworth, Boyer 1997: Contemporary Capitalism, Oxford
Quack et al. 2000: National Capitalisms, Global Competition, and Economic Performance, Amsterdam
Whitley 1999: Divergent Capitalisms, Oxford
Whitley, Kristensen 1996: The Changing European Firm, London
Whitley, Kristensen 1997: Governance At Work, Oxford

Zur selben Zeit hat sich die Wiederbelebung der institutionellen Ökonomik und von evolutionstheoretischen Ansätzen zur Unternehmensentwicklung verbunden mit Ansätzen des strategischen Managements, eine ressourcen- und kompetenzenbasierte Unternehmenstheorie aufzubauen. Im Anschluss an Edith Penrose (1959) und George Richardson (1972) richtet sich das zentrale Interesse darauf, wie Unternehmen eigentümliche Kompetenzen entwickeln, indem Routinen etabliert werden, die komplementäre Tätigkeiten und Fähigkeiten zum Erreichen besonderer strategischer Zielsetzungen verknüpfen. Organisationsinterne Fähigkeiten stehen hierbei in Zusammenhang mit dem Selektionsdruck der Organisationsumwelt, wobei sich das Interesse immer mehr verlagerte darauf, in welch unterschiedlicher Weise Unternehmen sich aktiv lernfähig zeigen. [2]

Freitag, 14. November 2008

Depression Economics

Paul Krugman glaubt nicht, dass wir gegenwärtig eine neue Weltwirtschaftskrise erleben werden. Jedoch befinden wir uns bereits mitten in einer Phase von "Depression Economics", was ich gut deutsch "Krise" nenne. Nachdem Karl Marx oder J. M Keynes solche Begriffe (wie etwa auch "Klassenkampf", "Rezession" oder "Konjunkturpaket", ...) populär gemacht haben, sind sie in offiziellen Wörterbüchern schwerlich aufzufinden. Es kann halt nicht sein, was nicht sein darf!

In der Krise stehen ökonomische Binsenwahrheiten auf dem Kopf bzw. die diesen Maximen entsprechenden Tugenden: Vorsicht wird zum Risiko, Sparsamkeit zum Laster.

"When depression economics prevails, the usual rules of economic policy no longer apply: virtue becomes vice, caution is risky and prudence is folly." (Paul Krugman)

Das hat auch damit zu tun, dass die seit längerem üblichen und vom Monetarismus ideologisch verklärten Rezepte der herkömmlichen Geldpolitik nicht mehr verfangen. Die Zentralbanken können die Zinssätze senken; sie können aber die Wirtschaftsteilnehmer nicht dazu zwingen, sich mehr Kredite zu beschaffen, als diese für nötig halten; vor allem können sie Verbraucher und Unternehmen nicht dazu zwingen, mehr Ausgaben zu tätigen, wenn diese die kommenden Zeiten als viel zu unsicher einschätzen, um längerfrsitige Verpflichtungen einzugehen. Das beweist gerade jüngst die Kontrolle der Kreditvergabe von Luxemburger Banken an Bankkunden durch die Regierung: Die Banken konnten dieselbe Bewilligungsquote von Kreditanträgen wie bisher nachweisen; doch die Zahl der Kreditanträge ist bereits zurückgegangen.

"Eine alte Redensart besagt, dass die Geldpolitik in der Rezession nutzlos sei, da Zinssenkungen dann dieselbe Wirkung hätten wie das 'Schieben an einer Schnur'. Dieser Punkt tritt ein, wenn Vertrauen und Wohlstand zerstört wurden; dann sind Zinssenkungen tatsächlich sinnlos."
(Thomas Palley, Jetzt Zinsen senken, später sparen).

Laut Krugman liegt der Zentralbankzinssatz bei effektiv 0,3%. Es ist also überhaupt nichts mehr übrig, was noch gesenkt werden könnte. Besser könnte man die gepriesene Lehre des Monetarismus nicht ad absurdum führen.

Krugman hält einen fiskalpolitischen Anreiz in Höhe von 600 Milliarden Dollar für notwendig. Er zweifelt jedoch, ob die neue US-Regierung dazu den nötigen Mut und das Durchsetzungsvermögen aufbringen werde.

Denn ein solcher Schritt widerspricht allen wirtschaftspolitischen Weisheiten, die in letzter Zeit von Mainstream Ökonomen sowie von den offiziellen Stellen propagiert worden waren (die sie aber nicht immer strikt in die Tat umgesetzt hatten).

Vor allen Dingen würde es, um effektiv werden zu können, eine Rücknahme der Umverteilung darstellen müssen, die sich in den letzten Jahrzehnten unter der Vorherrschaft neoliberaler Politik in der Gesellschaft vollzogen hat (Helmut Wyrwich: "Der Umverteiler", Tageblatt 6.11.2008). Die Verflechtung von Politik und Lobbyismus ist so stark, dass man sich da außer rhetorischen Änderungen keine großen Hoffnungen machen darf. Vielleicht erweist sich aber die wirtschaftliche Not einmal wieder als unbezwinglicher Lehrmeister. Das ist in Wirklichkeit die so viel gepriesene "Chance der Krise", die immer wieder als Phrase von deutschen Politikern so wohlfeil in Anspruch genommen wird: Lernen aus den Fehlern, die man begangen hat. Doch welcher Politiker kann das schon. Schließlich ist er seinem Gewissen verpflichtet, d.h. er kann nicht immer so, wie er gerne möchte ... zumindest solange nicht, bis er seine eigene Altersversorgung in trockenen Tüchern weiß.

Donnerstag, 13. November 2008

Heuschrecken fressen Volkskapitalismus auf

Was einen US-Rechtsradikalen nicht umbringt, macht ihn nur noch verrückter. Dasselbe darf man füglich von den Verantwortlichen der Europäischen Zentralbank behaupten, so man unserer Tagespresse Glauben schenken möchte.

Feste muss man feiern, wie sie fallen. In diesen "finanzpolitisch interessanten" Zeiten will man dennoch den 10. Geburtstag der Luxemburger Zentralbank nicht ungefeiert verstreichen lassen. Und pflichtgemäß in ziemlicher Sektlaune berichtet Andreas Holpert [Warnung vor Überregulierung, d'Wort 13.11.2008]:

EZB-Präsident Trichet lobt Professionalität der BCL
Stark sprach [er] sich für eine bessere Kontrolle und mehr Transparenz aus. Er warnte jedoch davor, nicht von einem Extrem ins andere zu verfallen und durch Überregulierung die Finanzbranche zu strangulieren.

Zum Abschluss standesgemäß ein Trinkspruch von Yves Mersch:

"Seine Worte „Lang lebe die BCL. Lang lebe der Euro“ wurden von viel Applaus begleitet."

In der Washington-Erklärung der Gewerkschaften zum "G20"-Krisengipfel sagen die Gewerkschaften:

"Nach Ansicht der OECD sollte die internationale Finanzarchitektur daran gemessen werden, ob sie in der Lage ist, durch die „Gewährleistung der Solvenz von Marktteilnehmern Finanzstabilität aufrecht zu erhalten“, „Investoren vor Bankrott und Betrug zu schützen“, und „effiziente und wirksame Finanzmärkte zu gewährleisten“. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass das System bei allen drei Zielen versagt hat.

Über zwei Jahrzehnte haben die meisten Regierungen gemeinsam mit den IFI eine nur minimal regulierte „neue Finanzarchitektur“ unterstützt. Sie war die Grundlage der globalen Finanzmärkte, die für die aktuelle Krise verantwortlich sind. Diese Architektur war von einer unverantwortlichen Deregulierung geprägt, die eine übermäßige Fremdkapitalausstattung der Finanzinstitute – einschließlich der Investmentbanken, Hedgefonds und Beteiligungsgesellschaften – und „Finanzinnovation“ auf der Grundlage verbriefter Kreditrisiken förderte, mit deren Hilfe uneinbringliche Kredite unter dem Deckmantel strukturierter Finanzprodukte exportiert wurden. Das Geschäft mit strukturierten Finanzprodukten erzeugte die Illusion geringer Risiken und billigen Kapitals. Wie die Krise jetzt gezeigt hat, waren die Risiken nicht breit verteilt, sondern versteckt. Im Verbund mit „prozyklischen“ Rechnungslegungsvorschriften für den Bankensektor und rigiden Eigenkapitalanforderungen hat die Krise, die auf den Zusammenbruch der im Bereich
strukturierter Finanzprodukte operierender Institutionen folgte, einen sich selbst verstärkenden, Vermögen zerstörenden Prozess im Bankensektor in Gang gesetzt.
"

Die europäischen Zentralbänker sind nicht nur lernunfähig und dogmatisch verbissen, sondern völlig ungeeignet, die Krise, die sie selbst mitverschuldet haben, zu beheben. Man darf das Kind nicht mit dem Bade ausschütten! warnen sie. Doch ihre Haltung ist vielmehr die: Wasch mich, mach mich aber nicht nass!

Wes Geistes Kind sie sind, und wie unfähig bzw. unwillig, ihre Überwachungsaufgaben wahrzunehmen, da man sie vom Bock zum Gärtner bestellt hat, zeigen auch folgenden öffentlichen Auslassungen bei einer Konferenz, die sich mit der Hebung der Produktivität der Banken beschäftigt (Zählt die Förderung der Produktivität von privaten Banken zu den Aufgaben einer Zentralbank?!)

The focus until now has been on liquidity and financial stability issues; however, as light appears at the end of the tunnel, policymakers are asking themselves how to avoid repeating the same mistakes next time. An overhaul of the regulatory framework seems inevitable and in this context, it is crucial to understand the structural issues in the sector behind the short-term volatility. This is why I believe that careful study of financial sector productivity is required to improve our understanding of the current situation and to shape our long-term response to recent events.

Bleibt dann nur noch verzweifelte Selbstironie:

"... even central bankers have a hard time distinguishing bubbles from the fundamental level of prices."

Mittwoch, 12. November 2008

Das Problem mit Problemen

Wissenschaft strebt danach, Wissen zu schaffen. Wissen besteht in der Kompetenz, in eigener Regie Probleme lösen zu können. Also auf bekannte oder in neuer Art gestellte Fragen Antworten zu finden und auf ihre Angemessenheit und Tauglichkeit zu überprüfen. Man kann daher eine wissenschaftliche Disziplin durch die Art von Problemen definieren, mit welchen sich während einer bestimmten geschichtlichen Periode ein bestimmte Gruppe untereinander kommunizierender Wissenschaftler beschäftigt hat. Durch die Arbeit an Problemen, den Versuchen, diese durch angemessene Theorien zu lösen und die Probleme sodann entsprechend neu zu formulieren, geht eine Wissenschaft weiter auf dem Weg zum Erkenntnisfortschritt.

Wer nicht fragt, bleibt dumm. Das heißt, er verwehrt sich selbst die Möglichkeit, Neues dazu zu lernen.

Andererseits ist Fragen lästig. Etwas „problematisieren“ bringt mit sich, sich selbst und seine Mitmenschen mit zeitaufwändigen und/oder aus anderen Gründen unangenehmen Fragen zu konfrontieren. „Kritik ist erwünscht!“ Wie oft ist dieser Spruch zu hören, aber man sollte sich hüten, diese Aufforderung (so wie etwa „Liebe Deinen Nächsten!“) zu wörtlich zu nehmen. Nicht einmal die Autoritäten der Wissenschaft erweisen sich darüber entzückt, wenn ihre Schüler oder auch nur unbedarfte Laien glauben, selber denken zu können und zur Kritik fähig zu sein.

Es ist wegen solchen sozialen Unverträglichkeiten auch einem Verkäufer strikt untersagt, einem potenziellen Kunden gegenüber mit „Problemen“ zu kommen, also die Verkaufsentscheidung irgendwie schwerwiegend oder auch nur diffizil erscheinen zu lassen. Das Verkaufsgespräch muss sich möglichst auf direktem und schnellsten Weg auf einen Vertragsabschluss hin bewegen. Der Verkäufer muss diesen Ablauf möglichst reibungslos und angenehmen gestalten. Dabei soll er den Kunden so oft Ja sagen lassen, dass die Entscheidung gar nicht mehr als Entscheidung oder gar Problemlösung erscheint, sondern sich im Nachhinein ergibt als problemlos impliziert, also irgendwie als selbstverständlich. Und nachdem der Kunde erkennt, dass ihm die Entscheidung zwar abgenommen erscheint, indes als getroffen zugeschrieben wird, wird er gemäß der Dissonanztheorie von Leon Festinger selber genügend überzeugende Argumente finden, diese schließlich vor sich und den anderen zu rechtfertigen.

Nun werden Medien heutzutage immer häufiger und stärker durch Werbeeinnahmen finanziert. Das besagt, dass diese Medien ihre wirtschaftliche Existenz darin begründet sehen, dass sie ihr jeweiliges Publikum zum Kaufen motivieren. Das äußere Erscheinungsbild und die Publikationsstrategie wird also nicht orientiert sein an dem Ziel wissenschaftlicher Aufklärung oder auch nur daran, seinem Publikum zu helfen seine eigenen Probleme besser zu verstehen und ggf. lösen zu können. Ganz im Gegenteil liegt es im wirtschaftlichen Interesse von Werbemedien, sich an der wohl bekannten Strategie von Verkaufsgesprächen zu orientieren. Also nicht Probleme zu benennen und zu analysieren, sondern eine angenehme Verkaufsatmosphäre zu schaffen, wo Kaufen und Verkaufen überhaupt kein Problem ist. Wir landen somit glücklich bei der vertrauten Einheitssoße von „infotainment“ mit der gewohnten Suppe von leicht verdaulichen, weil gehaltlosen Info-Häppchen. Der Medienkonsument lässt dies Überschütten mit angeblichen Informationen wie Fastfood über sich ergehen, auf dessen Überangebot ein halbwegs gesunder Darm bestenfalls mit Durchfall reagiert.

Auf der Strecke bleibt sodann, schon aufgrund wegen der begrenzten Aufmerksamkeitsspanne eines jeden Medienrezipienten, der Wissenserwerb durch Probleme stellen, durchdenken und Lösungen auszuprobieren. Leider sieht die heutige Situation eher so aus, dass die Kinder durch den Medienkonsum schon so vorgeschädigt sind, dass sie auch durch gezielte Angebote in der Schule nicht mehr aus der Strategie des bloßen Faktenwissenserwerbs heraus gelangen. Aufklärung als selbstständiges Durchdenken selbst gestellter Probleme erscheint dann immer schwieriger.

Oder als exotische Lebensform nur wenig Ausgewählten vorbehalten, der sog. „Elite“. Das scheint mir nun aber das wirkliche Problem mit den Problemen darzustellen!