Montag, 4. Januar 2010

The China Bubble

China hat die Bänker-Welt verändert. Hat es?

"Asien statt USA, Rohstoffe statt Internet". Marc Faber auf ALFI-Frühjahrskonferenz.


 

Luxemburg, 12/03/2005.

Der Schweizer Investment-Guru Marc Faber, Herausgeber von "Gloom, Boom Doom Report", hat auf Kirchberg zu einer langfristige Anlagestrategie in Asien geraten. Nicht aber jedoch die Risiken verschwiegen.

Chinas Export lebt wie einstens derjenige Japans und Europas von Amerika und dessen Verschuldungsfähigkeit.
Andererseits führt eine ungebrochene Wachstumstendenz in Asien zu einer spürbaren Verknappung der Rohstoffe auf den Weltmärkten.

Hierdurch angeregt, bringen wir nachstehend eine mehr grundsätzliche Betrachtung über

Spekulation, flexible Wechselkurse, instabile Weltwirtschaft

In der Endphase des Systems von Bretton Woods dominierten Friedman (1953) und Johnson (1972) die Ökonomen-Meinung: Ein System flexibler Wechselkurse sei einem System institutionell fixierter Kurse eindeutig überlegen.
Flexible Kurse sollten die wirtschaftspolitische Autonomie der einzelnen Staaten erhöhen und außenwirtschaftliche Anpassungen erleichtern.
So ging damals die Mär.

Hauptargument dabei war, dass die Spekulation das System nur stabilisieren könne, da sie Anpassungsprozesse beschleunige und vorwegnehme.
Dies beruhte hinwieder auf folgenden Annahmen:
Die Spekulanten haben einen langfristigen Horizont und antizipieren korrekt den langfristigen Kurs.

Schon Keynes (1936) hatte hingegen herausgestellt:
Bei Bestandsmärkten wie einer Börse ist der Zeithorizont notwendigerweise kurzfristig.
Es macht in dieser Situation für einen Investor überhaupt keinen Sinn, sich an Fundamentals zu orientieren. Denn bei erfolgreicher kurzfristiger Spekulation erzielt ein Investor eine ungleich höhere Rentabilität als bei einer langfristigen Anlage.
Und selbst bei langfristiger Anlagestrategie kann ein Investor nicht davon ausgehen, dass sich die zwar richtig erkannten Fundamentals tatsächlich jemals durchsetzen. Denn die Spekulation kann das Erreichen auch eines langfristigen Gleichgewichtskurses verhindern – oder es zumindest sehr unsicher machen.

Der Investor ist daher gezwungen, die Launen und Irrationalitäten seiner Mitspekulanten mitzumachen, da diese den tatsächlichen Kurswert bestimmen. Erfolgreich als Investor ist daher nicht ein weit vorausschauender Volkswirt, sondern eher ein geübter Massenpsychologe.

Die kurzfristige Spekulation beinhaltet kumulative Effekte, die den Kurswert eines Bestands auf Höhen treiben kann, die selbst der überwältigenden Mehrheit der Spekulanten als zu hoch erscheinen. Dennoch ist es für einen Spekulanten rational und womöglich profitierlich, einen Bestand zu solchen Preisen zu kaufen, solange er nur glauben darf, dass der Preis vor seinem unvermeidlichen Absturz noch eine Zeit lang weiterhin ansteigen wird.
Er muss nur glauben, dass er seine Bestände noch rechtzeitig vor dem bevorstehenden Kurseinbruch verkaufen kann. Also dass er noch zumindest eine winzige Idee schneller als die gesamte Herde ist.


 

(pley), "China verändert alles", Luxemburger Wort 9.3.2005

Hanjörg Herr, Klaus Voy, "Währungskonkurrenz und Deregulierung der Weltwirtschaft. Entwicklungen und Alternativen der Währungspolitik der Bundesrepublik und der Europäischen Gemeinschaften (EWS)", Metropolis Verlag , Marburg 1989


 


 

Truth and consequences of offshoring. Recent studies overstate the benefits and ignore the costs to American workers, by L. Josh Bivens

Wie die Europäer nach der Osterweiterung, so reiben sich immer mehr Amerikaner nach der Bildung der Freihandelszone mit Mexiko und Kanada enttäuscht die Augen. Taugt die Freihandelsdoktrin nur noch zu Propagandazwecken?

NAFTA's cautionary tale. Recent history suggests CAFTA could lead to further U.S. job displacement

China liefert in die Vereinigten Staaten längst nicht mehr nur arbeitsintensive Massenware, sondern einen immer höheren Anteil von HiTec-Produkten.

U.S.-China Advanced Technology Trade. An Analysis For U.S.-China Economic and Security Review Commission. By Pat Choate & Edward A. Miller Manufacturing Policy Project, Washington, Virginia April 2005

Japan und China halten weltweit die größten Devisenreserven und halten damit ihre und die US-Wirtschaft am Laufen.

Foreign liabilities are rapidly increasing, especially to foreign central banks, Snapshot for June 30, 2005

Welche Ziele werden damit verfolgt? Welche politischen Auswirkungen hat dies? Wie lange können diese Ungleichgewichte noch weiterhin anwachsen?

Reserve Accumulation: Implications for Global Capital Flows and Financial Markets. Matthew Higgins and Thomas Klitgaard, Vol. 10, Nr. 10 Sept./Oct. 2004, FEDERAL RESERVE BANK OF NEW YORK

Während die U.S.-China Economic and Security Review Commission ein Experten Hearing nach dem anderen veranstaltet, tut der SPIEGEL das Seine in seiner gewohnten Infotainment Manier und startet ein Dossier, gespickt mit Herz ergreifenden und kuriosen Halb- und Binsenwahrheiten, mit dem Motto "China gegen USA. Kampf um die Welt von morgen".

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