Freitag, 2. März 2012

Charles Kindleberger

Mit Manias, Panics and Crashes (1978) hat Charles Kindleberger eine umfassende Wirtschaftsgeschichte der Finanzkrisen geschrieben, die bis auf die Zeiten des South Sea Bubble zurückgeht.

Finanzblasen sind typischer Weise immer dann aufgetreten, wenn unerwartete gute Nachrichten die Märkte erreicht haben. Es wird in die neuen Profitgelegenheiten angelegt, und sogleich mehr, als diese realistischer Weise hergeben können.

Kindlebergers nur allzu vernünftige, aber nicht gerade originell erscheinende These befindet sich aber in eklatantem Widerspruch zu der Theorie der rationalen Märkte, an die die Schulökonomen so gerne glauben.

Falsch verlinkt

Der Artikel Charles Kindleberger auf wikipedia.de ist eine ziemlich getreue Übersetzung der englischsprachigen Fassung von Charles Kindleberger auf en.wikipedia.org. Geradezu irreführend ist hierbei jedoch die folgende Wiedergabe:
„Bekannt wurde er unter anderem für seine hegemonische Stabilitätstheorie.“
In der englischsprachigen Fassung steht hingegen:
“He is well known for hegemonic stability theory.“
Nun ist die “hegemonic stability theory“ eine These auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen; die Stabilitätstheorie jedoch eine Theorie auf dem Gebiet der Mathematik.

Die eine Theorie hat mit der anderen nichts zu tun.

Economics focus: Of Manias, Panics and Crashes. The Economist, 19. Juli 2003. S. 66.

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